Im Rahmen der KooBo-Woche (Kooperation Berufsorientierung) an der Erich Kästner-Schule wurde innerhalb von 4 Tagen die Bestuhlung für ein Outdoor-Klassenzimmer von den Schüler*innen der Klassen 8 selbst hergestellt. Die Finanzierung wurde von dem Förderverein der Erich Kästner-Schule übernommen. 

Unter der Federführung des Fachlehrers Herrn Mathias Ehmann wurde der „Stuhl1“ von Enzo Mari aus dem Programm „Autoprogettazione“ aus einem 4,5 Meter langen Brett und einer ebenso langen Leiste unter Einsatz einfacher handwerklicher Kenntnisse produziert. 

 Die Corona Pandemie fordert alle Schulen auf, kreative Lösungen für einen möglichen Schulbetrieb in Präsenz auszuloten. So wurde die Idee kreiert, ein Outdoor-Klassenzimmer entstehen zu lassen.  Hierfür werden ein geeigneter Platz und auch Stühle benötigt.  

Enzo Maris Stuhl1 aus der Serie Autoprogettazione ist ein hervorragendes Beispiel und produktphilosophisch eine stimmige Wahl. Enzo Mari wollte mit seiner Kollektion Autoprogettazione die Menschen selbst ermächtigen ihre eigenen Möbel seinem Gestaltungsentwurf zu bauen. Für einen frankierten Briefumschlag bekam man von ihm in den 70iger Jahren die technischen Baupläne geschickt. Enzo Mari gilt als der Begründer der „Do it yourself-Bewegung“ und bot die Blaupause für das Projekt. 

In 4 Tagen produzierte jede/r Schüler*in ihren/seinen eigenen Stuhl, sodass nun 25 Stühle für das Outdoor-Klassenzimmer der Erich Kästner-Schule zur Verfügung stehen. 

Anhand eines Arbeitsplanes wurde die Stückliste abgearbeitet und mit dem Arbeitsablaufplan die Reihenfolge der Produktion geregelt, sodass die Schüler*innen immer wussten, was zu tun war und selbstständig arbeiten konnten.  

Die größte Hürde in der Produktion war die Einhaltung der Maßhaltigkeit, die größte Freude war das Sprayen der Stühle mit Neonfarben und natürlich der Zusammenbau. Aus 13 Teilen nagelten die Schüler*innen in Partnerarbeit die Stühle zusammen. 325 Teile verbunden mit 11050 Nägeln brachten die 25 Stühle hervor, ein spannender Prozess visualisierte die an jedem Brett geleistete Arbeit und führte ihn zu einem formal ästhetischen selbst hergestellten Produkt zusammen. 

Jeder Stuhl wurde mit einer Plakette versehen, auf dem der Name des Produzenten aufgeführt war. Hierdurch wurde die Identifikation für das Produkt gegeben. Auch erleichterte dies den Schüler*innen, ihren Stuhl der Gemeinschaft der Erich Kästner Schule zu überlassen. 

So profitiert die ganze Schule von dem Projekt! 

Die offizielle Übergabe der Stühle an die Schule fand im Rahmen einer Präsentation statt, bei dem das Engagement der Schüler*innen gewürdigt, alle Schüler*innen auf die Leistung hingewiesen wurden und auch der Umgang mit den mit viel Liebe und Schweiß hergestellten Stuhlen erklärt wurde.